Morandi (1890–1964)
9. Oktober - 20. November
Stillleben und Landschaften sind die beiden großen Themen des italienischen Malers und Graphikers Giorgio Morandi, der Zeit seines Lebens in Bologna arbeitete und lebte. In seinem Atelier entwickelte er vor allem in seinem Spätwerk vielzählige Zusammenstellungen von Gefäßen und Stillleben. Seine andere Leidenschaft galt der Landschaft rund um das Bergdorf Grizzana. Stillleben und Landschaften sind geprägt von einer ganz besonderen Intensität, die vor allem auf der seinem Werk immanenten Stille beruht. Morandi reduziert die Dingwelt auf einfache Requisiten und einige wenige Begriffe, verleiht ihr eine sinnbildliche Größe und vollkommene Schönheit. Sein Werk erscheint dabei wie eine geschlossene Synthese der italienischen Moderne.
Die in der Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung gezeigten Arbeiten Morandis stammen überwiegend aus dem Morat-Institut in Freiburg. Franz Armin Morat hat sich mit großem sammlerischen und wissenschaftlichen Einsatz über Jahrzehnte hinweg um den italienischen Künstler verdient gemacht. 1981 trug er mit seinen Bildern und seiner Konzeption zum Erfolg der großen Morandi-Ausstellung bei, die bis heute umfassendste Retrospektive des Werkes von Giorgio Morandi, die erst im Münchner Haus der Kunst und später im Guggenheim Museum in New York gezeigt wurde.
In der Ruoff Stiftung sind überwiegend druckgraphische Werke Morandis (Zeichnungen, Aquarelle) zu sehen. Der Künstler wurde 1930 als Professor auf den Lehrstuhl für Radierung an die „Accademia di belle arti“ in Bologna berufen.